Werft Heinrich — Kreuzlingen
Im Rahmen einer Kiel- und Ruderoptimierung seiner Luffe 44 kam unser Kunde mit dem Wunsch nach etwas Neuem auf unser Büro zu.
Es sollte ein sportliches, modernes Boot werden, geeignet für das Eignerehepaar, also zwei segelerfahrene Personen als Crew.
Wie so oft am Bodensee ist der Tiefgang am Liegeplatz begrenzt, beim Segeln auf dem See aber unerheblich. Darum wünschte sich der Auftraggeber einen Hubkiel von 1,80m auf 2,60m Tiefgang. Nahezu 50% Ballast sorgen für ein ausreichendes aufrichtendes Moment, damit die Yacht auch von 2 Personen sinnvoll bewegt werden kann. Das ausreichend große Carbonrigg (Hall Spar) ist auf die Bedingungen des Bodensees abgestimmt, es verfügt über ca. 22 Grad gepfeilte Salinge und ein doppeltes Achterstag erlaubt ein ausgestelltes Groß mit „Squarehead“.
Der schmale und formschöne Aufbau ermöglicht einen Schotwinkel von ca. 9 Grad, bei Bedarf kann weiter nach innen gebarbert werden.
Die Großschot wird mit dem „German system“ an Bb nach achtern ins Cockpit gelenkt. (Beschläge von Antal und Spinlock) Die Achterstagverstellung als Grob- und Feinverstellung unter dem Cockpitboden auf ein „Magic Wheel“ und dann über eine spezielle Basis in den Cockpitboden direkt hinter dem Großschottraveller geführt. Für die Fock ist eine Rollfock (Bartels) unter Deck vorgesehen.
| Länge über alles: | 11,78 m |
| Länge in der Wasserlinie: | 10,95 m |
| Breite: | 3,14 m |
| Tiefgang: | 1,80/2,60 m |
| Verdrängung: | ca. 3,45 T |
| Ballast: | ca. 1.580 kg |
| Masthöhe über KWL: | 18,23 m |
| Großsegel: | 55,3 m2 |
| Code Zero: | ca. 50 m2 |
| Fock 106%: | 36 m2 |
| Gennaker: | ca. 158 m2 |
Besonderes Augenmerk wurde auf ein sehr großes Cockpit gelegt, der Spiegel ist offen und die Crew sitzt seitlich an Deck. Im Hafen oder vor Anker wird das Cockpit mit passenden Polstern und Kissen zu einer „Liegewiese“.
Als Antrieb unter Motor dient ein kl. Diesel mit Saildrive (Volvo Penta D1-13).
Die Yacht wird nach CE-Kategorie D klassifiziert und der Rumpf mit Leisten aus Red Cedar plus Laminat außen und innen gebaut. An den entsprechenden Stellen befinden sich verleimte Spanten und sämtliche Längs- und Querträger wurden vom Konstruktionsbüro so konstruiert, daß die Werft Heinrich in Kreuzlingen sie auf Ihrer werfteigenen Fräse komplett ausfräsen konnte, ebenso die Möbel der Inneneinrichtung.
Diese gefrästen Bauteile wurden in den Rumpf eingesetzt, dort in Sektionen zueinander verleimt, diese Gesamtteile wieder herausgenommen, grundiert und lackiert, dann in den Rumpf geklebt.
Das Deck ist ein Sperrholzdeck auf Decksbalken und Längsträgern aus Holz. Es wird entweder mit Teakriemen stabverleimt (Königsbeplankung) oder es bekommt einen farblich abgestimmten „Esthec“-Decksbelag auch mit Riemen und Fugen (gefräst).
Der Aufbau wird komplett in einer von der Werft gefrästen Negativform gebaut.
Die Inneneinrichtung ist schlicht und bietet sogar über die Schränke hinweg einen großzügigen Blick durchs Schiff bis ins Vorschiff, sodaß der Kielkasten nicht zu sehr dominiert. Es ist eine Kühlbox im Stb-Schrank vorgesehen, Wasser jedoch nur aus dem Kanister, da auf der Yacht selten übernachtet werden soll. Es gibt aber 4 Schlafplätze, eine am Kopfende 1,7m breite und 2,1m lange Doppelkoje im Vorschiff und zwei 1m breite Kojen im Salon, auf denen man hinter dem Kielkasten komfortabel sitzen kann.




















